Flavian Angst

IKF: Was hat dich bewogen, Transkulturelle Mediation am IKF zu studieren?

Flavian Angst: In meinen 15 Jahren in verschiedenen Führungspositionen und Mitglied der Direktion in einem globalen Unternehmen erlebte und beobachte ich die Modernisierung der Arbeitsweise (Agilität). Ziel dahinter ist durch die Steigerung des Empowerment mehr Effizienz zu erreichen und so den ökonomischen Wert zu erhöhen. Als ‘’Nebenwirkung’’ stieg im selben Rahmen die Arbeitsbelastung, der Druck der Verantwortung  und so auch der Stress auf verschieden Ebenen. 

IKF: Wie bringst du diese mediativen Kompetenzen in deinen beruflichen Alltag ein? Und vielleicht wo noch?

Flavian Angst: Im beruflichen Alltag bin ich der Überzeugung, dass ein gesundes Gegengewicht der Teamspirit sowie eine vertrauensvolle Gesprächskultur zentral ist. Die wertschätzenden Methoden der Mediation sowie die grundlegende Haltung hilft den Menschen Konflikte offen und frühzeitig anzusprechen, gegenüber anderen Positionen Verständnis aufzubauen und sich dadurch selbst wohlzufühlen. Diese Atmosphäre führt zum gegenseitigen Helfen, im offenen Dialog oder eben in einem Wir-Gefühl – was das Stressempfinden stark reduziert. 

IKF: In deiner Klasse waren Studierende aus zahlreichen Berufen: aus sozialen Berufen, aus dem Gesundheitswesen, aus dem Profitbereich. Wie habt ihr diese Diversität in der Klasse genutzt?

Flavian Angst: Die Tatsache, dass meine Klassenkollegen*innen aus verschiedenen Branchen, Berufen und Fachgebieten kamen, ist aus meiner Sicht ein grosser Vorteil. Wir konnten unsere Welten und Erfahrungen teilen und unseren Horizont, zusätzlich zu unserem Referent,  gegenseitig erweitern. 

Ich glaube fest daran, dass diese mediative Haltung das Zusammenleben vereinfacht und gleichzeitig die positiven Erlebnisse multipliziert.